Neuerwerbung des Tobias-Mayer-Vereins

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Ein Brief von Johann Tobias Mayer ergänzt nun die Sammlung von Briefen.

Marbach Originaldokumente aus dem Leben Tobias Mayers sind rar. Daher freut es uns besonders, dass es dem Tobias-Mayer-Verein gelungen ist, einen handschriftlichen Brief von Johann Tobias Mayer zu erwerben. Dieser Brief ergänzt unsere Sammlung von privaten Briefen von Johann Tobias Mayer, die dieser an seine Verwandten in Esslingen geschrieben hat. Der Verein ist ebenfalls im Besitz zahlreicher Lehrbücher von Johann Tobias Mayer.

Johann Tobias (1752-1830) war der älteste Sohn des Astronomen und Mathematikers Tobias Mayer. Er trat in die Fußstapfen seines früh verstorbenen Vaters und studierte in Göttingen Mathematik bei A. G. Kästner und G. Ch. Lichtenberg. Er lehrte als Professor der Mathematik und Physik an den Universitäten Altdorf und Erlangen, bevor er 1799 als Nachfolger von Lichtenberg den Lehrstuhl für Physik in Göttingen übernahm. Einen Namen machte er sich vor allem durch seine Lehrbücher der Mathematik und Naturlehre.

Der Brief vom 6. Februar 1829 (anderthalb Jahre vor seinem Tode im November 1830) ging an einen namentlich nicht genannten Professor, der ein Buch des englischen Physikers Johann Friedrich Wilhelm Herschel „Vom Licht“ übersetzen wollte. Mayer schreibt, dass einer seiner Schüler (J. F. C. Schmidt) bereits an der Übersetzung des Buches arbeite und dass er dem Kollegen rate, sich nicht der Mühe zu unterziehen, ebenfalls eine Übersetzung anzufertigen. Mayer protegierte ganz offen seinen Schüler und Doktoranden.

Das Herschel-Buch erschien tatsächlich in der Übersetzung von Schmidt 1831 bei Cotta in Tübingen, wo Schmidt von 1831 bis 1832 Professor der Mathematik war. Auch dieses Buch konnte der Verein erwerben. Es ist nicht nur wegen der Erwähnung im jetzt erworbenen Brief interessant, sondern insbesondere weil in diesem Buch auch die Farbenlehre von Tobias Mayer ausführlich gewürdigt wird. Armin Hüttermann, Tobias-Mayer-Verein.