Tobias Mayer gilt als einer der führenden Naturwissenschaftler der Aufklärungszeit. Von seinen Werken sind vor allem seine Lösung des Längengradproblems, seine exakt vermessene Mondkarte sowie Beiträge zur Kartographie, Mathematik und Astronomie bekannt.
Daneben gibt es aber auch eine Reihe von Einzelarbeiten, die von Tobias Mayer stammen und erst im Laufe der Jahre und teilweise auch erst nach seinem Tod veröffentlicht wurden. Darum haben sich vor allem Georg Christoph Lichtenberg und Eric Gray Forbes verdient gemacht, die posthum aus dem Fundus des Göttinger Universitätsarchivs Manuskripte mit Arbeiten von Tobias Mayer publizierten.
Erst wenn man das gesamte Bild seiner Arbeiten sieht, erkennt man, dass die meisten Themen miteinander verbunden sind. Sein Perfektionismus in seinem ureigensten Gebiet der Kartographie verlangte es, dass er sich mit der Mathematik und der Astronomie auseinandersetzte.
So war zur Verbesserung der Karten die astronomisch genaue Ortsbestimmung eine wichtige Voraussetzung. Dazu musste er sich mit der Mond-Distanzen-Methode beschäftigen. Hierbei ergaben sich die optimierten Mondtafeln und auch die Weiterentwicklung der Mess-und Beobachtungsgeräte. Dass dabei die Sehschärfe eine große Rolle spielte, wird jedem klar, wenn er die genauen Zeichnungen des Mondes von Tobias Mayer sieht. Hierzu mussten Fragen der Optik, der Fehler die durch die Schwäche des menschlichen Auges und der atmosphärischen Unwägbarkeiten auf der Erde und dem Mond beitrugen, geklärt und berücksichtigt werden.
Letztendlich reihen sich alle diese Themen wie eine logische Kette aneinander und zeigen das Bild eines unermüdlichen Schaffers, der sich nie zufrieden gab mit dem Ergebnis seiner Arbeiten. Er wusste und akzeptierte, dass es keinen abschließenden Stand seiner Arbeiten geben würde, da sich die Methoden und Instrumente immer weiter verbesserten. Wozu er mit seinem Lebenswerk einen großen und unvergessenen Beitrag leistete.