Rund 80 Fahrer sind mit ihren Oldtimer zur Charity-Rallye in Marbach angetreten. Foto: avanti
Von Thomas Weingärtner 03.10.2018 – 19:37 Uhr Marbacher-Zeitung
Laut wurde es am Mittwochvormittag und -nachmittag auf der Schillerhöhe und vor dem Rathaus. Die Tobias-Mayer-Classic ging in die dritte Runde. Nachdem die Charity-Oldtimer-Rallye im vergangenen Jahr eine Pause einlegen musste, meldete sich der Tobias-Mayer-Verein nun spektakulär zurück. Knapp 80 Autos gingen an den Start, vom Porsche bis zur Ente war für jeden Geschmack etwas dabei und die Oldtimer-Fans kamen voll auf ihre Kosten. Das älteste Fahrzeug kam auch in diesem Jahr vom Team Zell. Die Familie war wieder mit ihrem Citroen 11 BL am Start und der Wagen lief wie eine Eins.
In drei Kategorien konnten die Fahrer mit ihren Lieblingen antreten, Oldtimer, Mittelalter und Youngtimer. Ausschlaggebend hierbei war natürlich das Alter. Die Oldtimer durften nicht jünger als Baujahr 1973 sein. Selbst ein Youngtimer musste mindestens 25 Jahre aufweisen, während die Mittelalter zwischen 1973 und 1987 liegen sollten. Auf die Fahrer und ihre Navigatoren warteten viele Aufgaben auf der knapp 120 Kilometer langen Strecke. Beim Blick in das sogenannte Roadbook wurde eines schnell klar: bei der Rallye ging es nicht um Geschwindigkeit. Vielmehr waren ein gutes Händchen am Lenkrad und eine sichere Fahrweise gefragt.
Bei der Gleichmäßigkeitsprüfung etwa, mussten die Fahrer eine bestimmte Strecke in einer zuvor genau festgelegten Zeit absolvieren. Für Abweichungen gab es dann eine bestimmte Anzahl an Strafsekunden. Schnelligkeit war also nicht gefragt. „Die Aufgaben sind wirklich anspruchsvoll“, sagt Fahrer Gerd Hörmann, der mit seinem Sohn Julien zum dritten Mal antritt. Die beiden waren auch diesmal in ihrem Pininfarina Volumex Spider, Baujahr 1984, unterwegs. „Die Zeitprüfungen sind diesmal härter als das letzte Mal“, stellte Fahrer Hörmann im Vorfeld fest. Für die beiden Teilnehmer stand aber sowieso der Spaß im Vordergrund. „Das ist ein echtes Vater-Sohn-Projekt geworden.“
Navigiert wurde auf der gesamten Strecke nach sogenannten Chinesenzeichen. Die Pfeile , welche die Richtung angaben waren im Roadbook abgedruckt und sollten die Fahrer auf den Meter genau ans Ziel führen. Ein guter Beifahrer war daher Pflicht. „Das ist unsere erste Rallye“, kommentieren Martina und Bernd Müller. „Es scheint anspruchsvoll zu sein, wir hoffen, das wir das hinkriegen“, schmunzeln die beiden. Am imposanten Jaguar E-Type aus dem Jahr 1964 lag es zumindest nicht. „Der läuft und läuft“, sagte Bernd Müller vor dem Start.
Richtig knifflig wurde es für die Fahrer schließlich bei den „Stummen Wächtern“. An manchen Stellen mussten die Teilnehmer nämlich Schilder in der richtigen Reihenfolge passieren. Aber nicht nur die Nummerierung war dabei wichtig, sondern auch die Richtung, aus der sich die Fahrer dem Schild näherten. Nur auf einer Seite des Schildes war ein Buchstabe zu lesen, welchen die Navigatoren daraufhin im Roadbook eintragen mussten. Da blieb wohl die eine oder andere Fahrt um den Block bei allen Navigations-Künsten dann doch nicht aus.
„Wir sind sehr zufrieden“, erklärte Armin Hüttermann, Vorsitzender des Tobias -Mayer-Vereins. „Es sind tolle Autos dabei, die super in Schuss gehalten wurden und darum geht es ja bei der Rallye“, schwärmt er. „Der Bezug zu Tobias Mayer ist der, dass es auch bei der Rallye um Orientierung geht“, erklärt Hüttermann. „Die Einnahmen fließen dabei in das neue Museum, also fahren die Teilnehmer sogar für einen guten Zweck.“
9 Fotos: Thomas Weingärtner