Von Karin Götz 04.05.2018 Marbacher Zeitung
Die Kooperation wird ein Gewinn für alle sein – für die Museen, aber auch für die Innenstadt. Davon sind Armin Hüttermann, Birger Laing, Fritz Jäger und Manfred Knappe überzeugt. In einem gemeinsamen Flyer und mit einem von der Grafikerin Sybille Wohlfarth entworfenen Logo soll auf den Schatz aufmerksam gemacht werden, mit dem Marbach punkten kann: Vier Museen mitten in der Altstadt, die nur ein paar Meter voneinander entfernt sind. Und jedes mit einem anderen Schwerpunkt: Schillers Geburtshaus deckt den Bereich Literatur ab, das Tobias-Mayer-Museum die Naturwissenschaft, das Fritz Genkinger Kunsthaus die Kunst und die Ölmühle Jäger den Bereich Technik.
„Wir bieten hier eine unheimliche Vielfalt – das ist ein Trumpf, den wir spielen sollten“, ist der Vorsitzende des Tobias-Mayer-Vereins, Armin Hüttermann, überzeugt. „Wir sollten diese Stärke bündeln und herausstellen. Das lohnt sich auch für die Stadt.“
Im Herbst wird der Flyer fertig sein – rechtzeitig zur Eröffnung des Tobias-Mayer-Museums im Oktober. Was die Vermarktung angeht, soll das Werbemittel möglichst auch über die Stadt und die Tourismusgemeinschaft – etwa auf der CMT in Stuttgart – vertrieben werden. Aber auch in den Museen auf der Schillerhöhe soll es zu finden sein. „Wir wollen nicht gegen die Einrichtungen dort oben arbeiten“, betont Armin Hütermann. „Im Flyer werden wir auch auf die Museen auf der Schillerhöhe verweisen.“
Es geht den Partnern um einen Synergieeffekt, erklärt auch Birger Laing, der Zweite Vorsitzende des Schillervereins. „Wir haben schon zwei sehr gute Museen und bekommen jetzt mit dem Fritz Genkinger Kunsthaus und dem neuen Tobias-Mayer-Museum zwei weitere – damit können wir doch wuchern.“
Das Schiller-Geburtshaus lockte im Vorjahr rund 9500 Besucher. Das Museum hebe sich nicht mehr ab. Das Interesse, das früher selbstverständlich da gewesen sei, gebe es nicht mehr, hatte Anja Behnle von der Tourismusgemeinschaft Marbach-Bottwartal vor wenigen Wochen im Verwaltungsausschuss erklärt. „Das ist ein Klagen auf hohem Niveau. Wir sind durch die Jubiläumsjahre verwöhnt“, findet Birger Laing. Und auch Manfred Knappe, der Vorsitzende des Freundeskreises Fritz Genkinger, möchte in kein Klagelied einstimmen. „Es gibt viele kleinere Musseen, die wären froh, wenn sie 9000 Besucher im Jahr hätten. Das ist doch sensationell.“
Mit der Kooperation der vier Museen soll eine Marke geschaffen und Besucher in die Altstadt gelockt werden. Das Fritz Genkinger Kunsthaus wird aller Voraussicht nach im Juni 2019 eröffnet. „Wir wollen aber natürlich davor schon präsent sein und Aufmerksamkeit erwecken“, sagt Knappe. Die Idee des Logos und des Flyers, mit der Zahl Vier zu arbeiten, ermögliche auch eine Aktualisierung. „Wenn beispielsweise noch ein Stadtmuseum dazukommt – dann sind es eben Fünf.“
Der Vierte im Bunde ist Fritz Jäger mit der Ölmühle. Er sieht die Entwicklung des Logos samt des Flyers eingebettet in ein Konzept für die gesamte Innenstadt. Als ersten Schritt in Richtung dieses Konzepts sozusagen. „Wir als Gruppe wollen ein Signal setzen. Der Flyer ist ein Teil eines größeren Ganzen.“ Als besonders wichtig sieht Jäger es, die Kommunikation mit den Museen auf der Schillerhöhe zu intensivieren und zu überlegen, was man gemeinsam auf die Beine stellen kann. Darüber hinaus muss auch mit dem Stadtmarketingverein und mit der Stadt kooperiert werden. Und letztlich gehe es auch darum, offene Fragen wie etwa gemeinsame Museums-Öffnungszeiten zu klären. „Wir machen jetzt einen ersten Schritt, um einen Anstoß zu geben.“