„Die privaten Briefe der Familie Mayer“
Ausstellung im Tobias-Mayer-Museum vom 18. Februar bis zum 30. Juli 2023
Während wir es heute gewohnt sind, mithilfe digitaler Kommunikation mündlich und schriftlich jederzeit unmittelbar und ohne lange zu warten mit Menschen in Verbindung zu treten, beherrschte im 18. und auch 19. Jahrhundert der Briefverkehr die Kommunikation über größere Distanzen. Man schrieb einen Brief und wartete auf eine Antwort, oft sogar längere Zeit. Die Briefe wurden von Hand geschrieben – was sie heute zum Teil schwer lesbar macht – und mit der Post per Kutsche oder Kurier verschickt. Wir staunen nicht schlecht, wenn wir feststellen, dass die Briefe mit diesem Postverkehr nur kurz unterwegs waren.
Die Ausstellung ist solchen Briefen gewidmet. Es ist spannend, die Briefe zu lesen, sich die Briefeschreiber vorzustellen, von ihren Problemen zu lesen und sich ein Bild von den gesellschaftlichen und auch ökonomischen Verhältnissen zu machen, in denen sie lebten. Unsere Briefschreiber gehören der Familie und den Nachkommen des in dieser Zeit berühmten Naturwissenschaftlers Tobias Mayer an. Merkt man das in den Briefen? Worüber hat man sich etwas zu erzählen? Kommt auch Tobias Mayer vor, oder ergehen sich die Nachrichten im Alltäglichen? Und wie sah der Alltag aus, welche Fragen und Probleme beschäftigte die Menschen so sehr, dass sie es anderen mitteilen wollten?
Insgesamt basiert die Ausstellung, zu der ein ausführlicher Katalog erscheint, auf 18 Briefen, die zum größten Teil zwischen den Verwandten in Göttingen und Esslingen ausgetauscht wurden. Beide Familien lebten in sehr unterschiedlichen Verhältnissen – in Göttingen sind es Professoren und deren Nachkommen, in Esslingen die Familie des Kupferschmieds und Erfinders Samson Mayer.