Winfried Kretschmann lernt Tobias Mayer kennen

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Grüne Kandidaten laden den Landesvater und Ehrenamtliche zum virtuellen Gespräch ein – auch Armin Hüttermann. Sandra Brock, Marbacher-Zeitung vom 12.03.2021

Tobias Mayer ist über die Grenzen Marbachs hinaus wohl nur wenigen bekannt. Das weiß auch der Vorsitzende des Tobias-Mayer-Vereins, Armin Hüttermann. Aber: Zumindest der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann kennt jetzt den zweiten großen Sohn Marbachs neben Friedrich Schiller.

Möglich wurde die Bekanntschaft durch ein virtuelles Gespräch im Wahlkampf-Countdown der Grünen im Landkreis Ludwigsburg. Die Landtagskandidaten Markus Rösler (Wahlkreis Vaihingen Enz), Silke Gericke (Wahlkreis Ludwigsburg) und Tayfun Tok (Wahlkreis Bietigheim-Bissingen) hatten Winfried Kretschmann zum Online-Termin gebeten, um über „Perspektiven des Ehrenamtes“ zu sprechen. Als Gäste waren Marcus Arzt, Vorsitzender des Bioland-Landesverbandes, Silke Rapp, Vorstand Inklusion von Tragwerk aus Ludwigsburg und eben Armin Hüttermann, Vorsitzender des Tobias-Mayer-Vereins, mit dabei.

Hüttermann stellte, wie die anderen Vertreter aus dem Ehrenamt, seinen Verein kurz vor, bevor es in die Gesprächsrunde ging. Winfried Kretschmann fand vor allem die Vielfalt der Initiativen sehr interessant. „Man spürt das und bekommt es in zehn Jahren als Ministerpräsident natürlich mit, dass es in Baden-Württemberg keinen Bereich gibt, in dem sich Leute nicht ehrenamtlich engagieren.“ Ganz aktuell zeige sich das bei den Corona-Impfungen. „Die Ehrenamtlichen sind ein wichtiger Teil einer lebendigen Demokratie“, betont Winfried Kretschmann beim Online-Treffen.

Armin Hüttermann mache aus seiner Sicht etwas sehr Ungewöhnliches, so der Ministerpräsident. Nämlich, das Erbe einer großen Persönlichkeit lebendig zu halten. „Was hat Sie dazu motiviert?“, wollte Kretschmann von dem Marbacher wissen. Tobias Mayer habe es aus sehr schwierigen Bedingungen sehr weit gebracht, antwortete Hüttermann. Das sei es auch, was er Schülern bei Führungen durchs Museum gerne vermittle: „Man kann etwas aus sich machen, auch wenn der Start schwierig ist.“

Das und „jemanden wie Tobias Mayer lebendig zu halten, ist sehr verdienstvoll“, lobte Winfried Kretschmann. Der Ministerpräsident gab außerdem zu, von Armin Hüttermann bereits einen Brief erhalten zu haben, den er noch nicht beantwortet habe. Darin ging es um den 300. Geburtstag von Tobias Mayer, der im Jahr 2023 ansteht. „Wir würden uns wünschen, dass zu diesem Anlass eine Tobias-Mayer-Briefmarke herauskommt“, erklärte der Vorsitzende des Marbacher Vereins. Beim Ministerpräsidenten hatte er daher um Unterstützung gebeten. Winfried Kretschmann räumte ein, „dass es sehr schwierig ist, das zuständige Ministerium beim Bund von so etwas zu überzeugen. Aber ich versuche es mal“, versprach der Landesvater. Ebenso, wie das Ehrenamt weiter zu unterstützen. Auch, wenn es kein pauschales Rezept für die jeweiligen Unterstützungen gebe. „Ich denke, gerade an den Schnittstellen ist die Politik immer gefordert“, so Kretschmann.

Sein Dank galt den Vereinsvertretern beim Online-Gespräch – für ihre Präsentationen, aber vor allem für ihre Arbeit. „Danke, dass Sie Ihre Zeit einsetzen.“ Von Armin Hüttermann gab es indes eine Einladung an den Ministerpräsidenten. Er solle dem Museum in der Marbacher Altstadt doch einmal einen Besuch abstatten.