Tobi-Zeit soll Museum bekannter machen

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Ein neues Angebot im Tobias-Mayer-Museum richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche. Marbacher-Zeitung vom 27.11.2019

Im Tobias-Mayer-Museum gibt es jetzt museumspädagogische Programme. Einen Anfang hat Sabine Abbenseth am Schillersonntag gemacht und aus Büchern vorgelesen. Im Gespräch erklärt sie, was es damit auf sich hat.

Sie, Frau Abbenseth, haben am verkaufsoffenen Schillersonntag im Tobias-Mayer-Museum aus dem Buch „Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ gelesen. Und nicht nur das: Gemeinsam mit anderen ehrenamtlich Engagierten haben Sie Kindern die Möglichkeit geboten, im Untergeschoss des Museums, eine einfache, aber funktionstüchtige Rakete zu bauen, die alle im Anschluss daran vor dem Haus gezündet wurden. Soll das heißen, dass es ab sofort museumspädagogische Programme im Tobias-Mayer-Museum gibt?

Ja, genau. Aus diesem Grund hat sich ein spezielles Didaktikteam formiert, das sich aktuell aus einer Gruppe von acht bis zehn Leuten zusammensetzt. Sie alle haben ihre Ideen für ein künftiges Angebot eingebracht, das sich an Kinder und Jugendliche richtet.

Hat dieses Angebot auch einen Namen?

Wir nennen es momentan Tobi-Zeit.

Und verbinden Sie mit der Tobi-Zeit bestimmte Ziele?

Ja, im Besonderen geht es darum, dieses wundervolle Museum noch viel mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken. Wir wünschen uns, dass es noch bekannter wird und dass es intensiv von den Besuchern genutzt werden kann. Eben auch von den kleinen.

Und wie könnte eine solche Nutzung aussehen?

Nun, wir haben spannende Ideen für Kinder und Jugendliche als Einzelbesucher ausgearbeitet. Und Ideen, die kollektiv von Institutionen wie Kindergärten und Schulen genutzt werden können, etwa spezielle Führungen für Fünftklässler, die knapp zwei Stunden dauern. Es gibt natürlich auch Erwachsenenführungen: etwa an jedem letzten Sonntag im Monat – Gelegenheiten, bei denen sich häufig ein spannender Austausch zwischen den Besuchern ergibt. An diesem Tag ist auch das Museums-Café im Tobias-Mayer-Museum geöffnet. Für diese Zielgruppe veranstaltet der Verein regelmäßig ja auch interessante Vorträge.

Und was bietet die Tobi-Zeit für die jungen Besucher?

Wir haben vorerst zwei Angebots-Programme entwickelt: So laden wir künftig zweimal pro Jahr zu „Lesen & Basteln“ ins Museum ein. Ebenfalls zweimal im Jahr wird es die Möglichkeit zu einem weiteren Vergnügen geben: „Drucken wie zu Tobis Zeiten“. Mir persönlich ist wichtig, dass die Besucher bei all dem auch erspüren können, was für ein Mensch Tobias Mayer gewesen sein muss. Wie faszinierend sein Leben war, weil er das Glück hatte, dass andere ihn erkannt haben, in dem, was ihn ausgemacht hat. Seine Fähigkeiten und sein persönliches Potenzial wurden glücklicherweise rechtzeitig erkannt und schließlich gefördert. Obwohl er arm war. Genau das wünschte ich mir für alle Kinder: das Fördern und Wertschätzen ihrer individuellen Anlagen.

Das hört sich an, als wären Sie ein richtig großer Fan von Tobias Mayer, oder?

Absolut. Ich bin begeistert von diesem Mann – und von dem Museum. Diese Begeisterung möchte ich gerne in die Welt hinaustragen und gerade auch die junge Generation dafür begeistern.

Gibt es weitere geeignete Kanäle dafür?

Wir sind dabei, zu überlegen, wie wir es schaffen können, das Museum auch für kleine Events oder Kinder-Geburtstage zu öffnen.

Eine Tobi-Zeit zum Geburtstag zusammen mit den kleinen Gästen?

Ja, dazu fehlt uns aber derzeit entschieden noch die Manpower. Wir freuen uns sehr über personellen Zuwachs, der sich ebenfalls ehrenamtlich einbringt. Für solche Projekte ist das unerlässlich. Wer mitmachen möchte, kann sich gerne bei mir melden: Telefon 0 71 44 / 86 00 80.

Das Gespräch führte Cornelia Ohst, Marbacher-Zeitung