Die Museen in der Altstadt treten gemeinsam auf

Square

Stuttgarter-Zeitung 13.9.2018 Marbach: Ölmühle Jäger, Schillers Geburtshaus, das Kunsthaus Fritz Genkinger und das Tobias­Mayer­Museum stellen sich in einem gemeinsamen Flyer vor. Von Frank Wittmer

Die Literaturmuseen auf der Schillerhöhe sind die „Leuchttürme“ in Marbach, das ist bei den Vertretern der Ölmühle Jäger, Schillers Geburtshaus, dem Kunsthaus Fritz Genkinger und dem Tobias­Mayer­Museum unbestritten. Aber klar ist: Die Altstadt hat ebenfalls viel zu bieten. In einem gemeinsamen neuen Faltblatt stellen sich die vier Museen vor. Durch die räumliche Nähe des Tobias­MayerMuseums, das am 6.Oktober öffnet, und des Kunsthauses Fritz Genkinger, das Mitte 2019 seine Pforten öffnen wird, habe es „gefunkt“, stellt der Vorsitzende des, Armin Hüttermann, fest. Der Gedanke des neuen Faltblatts: „Wer in ein Museum geht, soll aufgefordert werden, auch in die anderen zu gehen.“ Dabei wolle man nicht in Konkurrenz zueinander treten. Oft sei es so, berichtet der Vorsitzende des Schillervereins Birger Laing, dass Gruppen von 50 Personen anfragen. „Die können ohnehin nicht alle gleichzeitig in ein Museum. “Mit dem Flyer habe man die Möglichkeit, auch andere Interessen abzufragen beziehungsweise zu wecken. Wie die Öffnungszeiten besseraufeinander abgestimmt werden könnten, müsse man schauen. „Wir müssen uns da vorsichtig rantasten“, so der Vorsitzende des Fritz Genkinger­Freundeskreises Manfred Knappe. Man wolle aber auch am Sonntag und voraussichtlich am Donnerstag öffnen. Die Ölmühle Jäger hat nur am letzten Sonntag im Monat offen. Man wolle mit themenbezogenen Veranstaltungen punkten, so Eigentümer Fritz Jäger. Die Führungen in der Mühle, die ein technisches Kulturdenkmal ist, besorgt die Stadt Marbach. „Es wäre dann an uns, das Personal hier aufzustocken“, betont Hauptamtsleiter Thomas Storkenmaier bei dem gemeinsamen Termin. Der Gemeinderat der Schillerstadt werde sich in seiner nächsten Sitzung mit einem Tourismuskonzept für die Stadt Marbach beschäftigen. Dabei werde man die Museen in der Altstadt besonders in den Fokus nehmen. „Es hat sich einiges bewegt. “ Szenische Führungen wie mit dem Holdergässler Joseph Dickkopf alias Stadtarchivar Albrecht Gühring und anderen Stadtführern erfreuen sich großer Beliebtheit und ließen sich beispielsweise als „Mondschein­Führung“ auch auf Tobias Mayer ausdehnen. Denkbar wäre auch eine „Museumsnacht“ mit Bewirtung in der Marbacher Altstadt. Aus der holzschnittartig gedruckten „4“ im Flyer könnte schon bald eine „5“ werden. Storkenmaier hofft auf eine Neuauflage des Museumsführers im nächsten Jahr, wenn unter der Regie des Stadtarchives die Ausstellung zur Stadtbefestigung im Torturm neu konzipiert wird. Mit im Boot sind die Weingärtner Marbach nicht nur als Sponsoring­Partner für den von Sybille Wohlfahrt erstellten Flyer. Man wolle ähnlich der erfolgreichen Tobias­Mayer­Cuvée auch für die anderen Museen Weine auflegen, so Annette Fiss von der Genossenschaft. Ziel sei ein „Museums­Paket“ im Vierer­Karton, wobei sich Jäger vorstellen kann, dass für die Ölmühle ein Set Essig und Öl passender als ein Wein wäre. Einen Mehrwert für Touristen hat der gestalterisch gelungene Flyer nicht nur durch die informativen Texte, sondern auch durch die grafisch ansprechende Karte mit wichtigen Infos wie Bahnhof, Bushaltestellen, Parkplätze und nützlichen Anlaufstellen wie dem Stadtinfoladen. Ziel aller Beteiligten ist, mehr Ausflügler in die denkmalgeschützte Altstadt und die innerhalb weniger Gehminuten gelegenen vier Museen zu den Themen Literatur, Naturwissenschaft, Kunst und Technik zu locken